Wenn wir streiken, steht die Welt still!
Wir rufen alle Frauen, Lesben, Inter-, Nicht binäre und Transpersonen zum gemeinsamen Streik am 8. März auf!
Der 8. März ist ein besonderer Tag.
Es ist der weltweite Frauen*-Kampf-Tag.
Auf der ganzen Welt kämpfen Frauen* für ihre Rechte.
Am 8. März sollen alle Menschen streiken, die sich als Frau verstehen.
Und Menschen, die sich nicht als Mann verstehen und auch nicht als Frau.
Denn es gibt noch viele andere Möglichkeiten, sich selbst zu verstehen.
Das *Sternchen steht für dieses Selbst-Verständnis.
Diese Menschen werden FLINT* genannt.
Das ist eine Abkürzung und steht für Frauen, Lesben, Inter-, Nicht binäre und Transpersonen
Wir rufen an diesem Tag zum Streik auf.
Streik bedeutet, dass wir uns weigern unsere Arbeit zu machen.
Damit können wir Druck auf die Politik und die Gesellschaft ausüben.
Wir sind mit vielen Dingen in der Politik und in der Gesellschaft nicht einverstanden.
Wir sind zum Beispiel nicht damit einverstanden, dass Frauen* und FLINT in allen Lebens-Bereichen benachteiligt werden.
Wir fordern, dass sich diese Dinge ändern.
Mit dem Aufruf zum Streik am 8. März führen wir die Frauen*-Streik-Bewegung fort.
Es ist eine politische Bewegung aus Latein-Amerika.
Es gibt sie in vielen Städten auf der ganzen Welt.
Wir sind eine politische Gruppe mit dem Namen Frauen*-Streik-Bündnis Köln.
Wir sind feministisch, queer und anti-rassistisch.
Das bedeutet, wir kämpfen für Freiheit und Gleich-Berechtigung für alle Menschen.
Und wir kämpfen gegen die Benachteiligung, gegen die Unterdrückung und gegen die Ausbeutung von Frauen* und FLINT auf der ganzen Welt.
Wir wollen mit dem Streik auf die viele Arbeit von Frauen* aufmerksam machen.
Bestimmte Arbeit wird bis heute vor allem von Frauen* gemacht.
Es ist sehr wichtige Arbeit für die ganze Gesellschaft.
Zum Beispiel Haus-Arbeiten, die Erziehung von Kindern oder die Pflege von Mit-Menschen.
Diese Arbeit von Frauen* wird aber oft nicht als Arbeit gesehen.
Und deshalb nicht bezahlt oder nur schlecht bezahlt.
Es reicht!
Wir lassen uns das nicht länger gefallen!
Wir streiken!
Wir fordern die wirksame Bekämpfung von sexualisierter Gewalt und Gewalt gegen Frauen*.
Wir fordern das Ende von Frauen*-Morden und Ermordungen von FLINT*.
Wir fordern genügend Schutz und Unterstützung für ein Leben ohne Gewalt.
Wir fordern, dass kein Mensch benachteiligt oder aus-geschlossen wird.
Egal, welches Geschlecht, dieser Mensch hat.
Egal, wen dieser Mensch liebt.
Egal, wo dieser Mensch her-kommt.
Egal, woran dieser Mensch glaubt.
Egal, was dieser Mensch kann und was er nicht kann.
Und egal, wie viel Geld und Ansehen dieser Mensch hat.
Wir fordern, dass alle Menschen die gleichen Möglichkeiten für ihre Gesundheits-Versorgung haben. Alle Menschen müssen den gleichen Zugang zu Bildung und Wohn-Raum bekommen.
Wir fordern Asyl für Menschen, die wegen ihrem Geschlecht ihr Land verlassen mussten. Sie müssen Schutz und Unterstützung in Deutschland bekommen.
Wir fordern, dass Benachteiligungen und Hetze im Internet verboten werden.
Wir fordern, dass gleiche Arbeit gleich bezahlt wird. Frauen* müssen den gleichen Lohn bekommen wie ihre männlichen Kollegen.
Wir fordern, dass Haus-Arbeit und Sorge-Arbeit wert-geschätzt wird. Sie muss wie andere Arbeit auch bezahlt werden.
Wir fordern bessere Grundlagen für die Arbeit im Sozial-Bereich und im Gesundheits-Bereich. Es muss mehr Mit-Arbeiter und Mit-Arbeiterinnen dort geben. Die Mit-Arbeiter*innen müssen viel besser bezahlt werden.
Wir fordern mehr Anerkennung für alle Sorge-Arbeiten von der Politik und von der Gesellschaft. Sorge-Arbeit ist sehr wichtig und sehr anstrengend.
Wir fordern eine bessere Unterstützung für allein-erziehenden Mütter/Eltern. Und für Menschen, die Familien-Mitglieder pflegen. Sie haben oft nicht genug Geld und Zeit, weil sie viel unbezahlte Sorge-Arbeit machen.
Wir fordern Kinder-Tagesstätten-Plätze für alle Kinder. Die Kinder-Betreuung muss sicher sein. Sonst können Mütter oft nicht arbeiten gehen.
Wir fordern, dass Sex-Arbeiterinnen und Sex-Arbeiter für ihre Arbeit nicht bestraft werden können.
Wir fordern, dass niemand gegen den eigenen Willen für Geld Sex haben muss. Menschen, die Sex für Geld anbieten, müssen wirksam geschützt werden.
Wir fordern, dass alle Menschen selbst über ihren Körper bestimmen können. Und über ihr Geschlecht.
Niemand anders darf den eigenen Körper verändern und verletzen.
Niemand anders darf einem Menschen verbieten, schwanger zu werden.
Niemand anders darf bestimmen, welches Geschlecht ein anderer Mensch hat.
Wir fordern das Ende von der Behauptung, dass es nur Männer und Frauen gibt. Es gibt viel mehr als nur zwei Geschlechter.
Wir fordern, dass die Bedürfnisse und Wünsche von trans, inter und nicht-binären Menschen berücksichtigt werden. Also von Menschen, die nicht nur Mann oder nur Frau sind.
Wir fordern, dass gebär-fähige Menschen selbst über ihren Körper bestimmen können. Sie müssen sich jederzeit gegen eine Schwanger-schaft entscheiden können dürfen. Sie müssen freien Zugang zu Informationen über eine Abtreibung bekommen. Es gibt noch Gesetze, die das verbieten. Diese Gesetze müssen abgeschafft werden.
Wir fordern, dass alle Menschen selbst über ihr Leben bestimmen können. Wie sie leben möchten. Und mit wem sie zusammen leben möchten.
Wir fordern, dass alle Menschen schön sein können. Alle Menschen sollen selbst bestimmen, wen und was sie schön finden. Niemand soll uns sagen, was schön ist und was nicht schön ist.
Wir fordern eine Sprache, in der alle Menschen vorkommen. Nicht nur Männer. Es ist wichtig, dass alle Geschlechter in der Sprache sichtbar sind.
Am 8. März gibt es eine große Demonstration in Köln.
Eine Demonstration ist eine politische Veranstaltung mit vielen Menschen.
Eine Demonstration findet auf der Straße statt.
Die Menschen zeigen der Politik so ihre Meinung.
Alle Menschen sind willkommen und können ihre Meinung sagen.
Wir laden alle Frauen* und FLINT* herzlich zur Demonstration ein.
Wir wollen gemeinsam zeigen, dass wir Vielfalt, Selbst-Bestimmung und Gerechtigkeit wollen.
Wir finden es gut, dass alle Menschen so verschieden sind.
Und unterschiedliche Dinge können.
Wir können viel von-einander lernen.
Es ist wichtig, dass wir alle die gleichen Rechte haben.
Vor der Demonstration gibt es noch andere Streik-Aktionen am 8. März.
Ihr seid herzlich eingeladen.
Ihr könnt euch auch selbst eine Aktion überlegen.
Wir werden jedenfalls nicht arbeiten.
Weder zuhause, noch sonst irgendwo.
Wir legen unsere Arbeit nieder.
Wir legen sie still.
Wir streiken!
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Frauen: Steht für alle Personen, die sich dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen.
FLINT: Steht für Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche Person, Nicht-binäre Geschlechter und Transpersonen.